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Saatgut auf weißem Hintergrund
Nachhaltigkeit & Umwelt

Wer die Saat hat, hat die Macht! Teil 2 – Patente

Durch Patente auf unser Gemüse, Getreide und Obst nehmen Großkonzerne uns die Handlungsfreiheit über unsere eigene Ernährung. Dieser Text zeigt, wie wir uns dagegen wehren können.

Saatgut-Patente und wie sie sich auf uns auswirken

Im ersten Teil dieses Artikels ging es darum, wie Konzerne uns die Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung nehmen, indem sie immer weiter unser gutes Saatgut gegen Hybridsorten ausgetauscht haben, die anfänglich sicherlich einige gute Vorteile mit sich führen, allerdings nachhaltig dem Bauern eher schaden. Den ersten Teil dieses Artikels kannst du hier lesen.

Mit Patenten auf Saatgut nehmen uns Großkonzerne die Wahl

Durch Patente auf unser Gemüse, Getreide und Obst nehmen Großkonzerne uns die Handlungsfreiheit über unsere eigene Ernährung. „Das ist doch Verschwörungs-Quatsch!“ – zugegeben, es klingt erstmal nach Weltverschwörung, wenn man behauptet, dass Konzerne uns langsam dazu drängen wollen, ernährungstechnisch abhängig von Ihnen zu sein. Doch leider hat sich die Situation in den letzten Jahren soweit zugespitzt, dass es auch für Außenstehende gut erkennbar ist, was die Absichten hinter diesen Machenschaften sind.

Wie kann man sich Patente auf Pflanzen sichern?

Grundsätzlich gar nicht! Es ist vom Europa Parlament beschlossen worden, dass es illegal ist, sich Patente auf Tier oder Pflanzen zu sichern. Das ist auch logisch – wer kann schon von sich behaupten die Gurke erfunden zu haben? Doch in dem Gesetz gibt es ein Schlupfloch und das machen sich die großen Konzerne zunutze. Bayer und Co. nutzen dieses Loch und sichern sich Patente auf unsere Grundnahrungsmittel, die eigentlich natürlichen Ursprungs sind. Damit bestimmt der Konzern mit seiner Marktmacht, was bei uns gezüchtet wird, was angebaut wird und was geerntet wird. Außerdem können Großkonzerne bestimmen, was wir dafür bezahlen und wie unsere Lebensmittel schmecken sollen. Leider liegt nicht gerade Vielfalt in ihrem Interesse, sondern Konformität und möglichst neutraler Geschmack. Nur so kann gesichert werden, dass die Früchte einer möglichst großen Masse an Menschen schmecken und leicht anzubauen sind. Eine Win-win-Situation für Bayer und eine Lose-lose-Situation für die Menschen.

„Wer kennt sie nicht, die Tomaten aus dem Supermarkt, die nach gar nichts schmecken? Schreib uns doch in den Kommentar, wo du grundsätzich dein Gemüse kaufst.“

Wie können wir gegen Bayer und Co. vorgehen?

Grundsätzlich ist die Sache einfach: Die Gesetzeslücke muss ohne Umwege geschlossen werden, damit sich die Großkonzerne nicht weiter Patente auf Allgemeingut sichern können. Außerdem müssen wir die Züchter, die noch unabhängig arbeiten, unterstützen und ihre Arbeit würdigen. Sie hüten mit ihrer Arbeit die „alten Sorten“ und beschützen die Vielfalt an Geschmack und Farbe im Regal. Ohne ihre Arbeit wird es bald nur noch eine Gurkensorte geben und auch nur noch eine Tomatensorte. Dabei kann man sich sicher sein: Geschmack und Vielfalt sind nicht die Faktoren, die den Großkonzernen wichtig sind, sondern einzig der Profit.

Mit Rankwerk wollen wir auf dieses Problem aufmerksam machen und arbeiten ausschließlich mit verschiedenen ökologischen und nachhaltigen Züchtern zusammen. Außerdem unterstützen wir Vereine, wie  Saat:gut e.V.. Damit wollen wir die Vielfalt unseres Saatguts erhalten - Einige alte Sorten sind bereits für immer verloren und können nicht wiedergewonnen werden. Diesen Prozess müssen wir dringend stoppen! 

Lasse Popken - Rankwerk

Ökologische Projekte

Mehr Infos zu Saat:gut e.V.

Biolandbauer seit 1983 auf Christiansens Biolandhof (spezialisierter Gemüsebaubetrieb mit mehrstufiger Vermarktung), Züchter und Projektleiter Projekt Saat:gut.

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