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Permakultur
Nachhaltigkeit & Umwelt

Das bedeutet Permakultur

Der Kern dieser Anbaumethode ist, mit der Natur und nach ihrem Vorbild zu arbeiten. Wir stellen sie dir vor und zeigen, was du auch auf kleinem Raum in der Stadt tun kannst.

Anbauphilosophie

Permakultur

Es gibt einige Anbaumethoden und -prinzipien, von denen du vielleicht schon mehr oder weniger gehört hast – beispielsweise Mischkultur, Bioanbau, Fruchtfolge, Schachbrettkultur, biologisch-dynamischer, hydroponischer Anbau oder eben auch Permakultur.

Der Begriff „Permakultur“ bedeutet etwa dauerhafte Kultur beziehungsweise Landwirtschaft, abgeleitet aus dem Englischen „permanent agriculture“. Sie beinhaltet ein nachhaltiges, ökologisches Anbaukonzept, dass sich an der Natur orientiert und ein langfristig stabiles Ökosystem im Garten erschafft – ganz im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, der Schädigung von Böden und Zerstörung der Artenvielfalt.

"Permakultur ist ein Tanz mit der Natur, bei der die Natur führt." (Bill Mollison)

Entwickelt haben das Konzept die Australier Bill Mollison und David Holmgren in den 1970er-Jahren. Ruth Stout, Franklin Hiram King und Masanobu Fukuoka haben für diese Bewegung prägende und inspirierende Schritte getan.

Prinzipien der Permakultur

Trage Sorge für die Erde.
Trage Sorge für die Menschen.
Begrenze Konsum und Wachstum, teile fair.

Im Einklang mit der Natur

Was beinhaltet das Konzept?

Permakultur ist ein Konzept, das aus vielfältigen Elementen (Tiere, Pflanzen, Design, Mensch) besteht, die jeweils mehrere Funktionen haben. Bestimmte Funktionen (unter anderem Nahrungsquellen, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge, Windschutz, Unterschlupf, Bodenschutz, effiziente Arbeitswege) wiederum werden von mehreren Elementen erfüllt. Dadurch ergibt sich ein stabiles Ökosystem.

Es ist wichtig, natürliche Gegebenheiten im eigenen Garten zu erkennen, von der Natur zu lernen und natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen:

  • beobachte den Rhythmus der Natur im Jahresverlauf
  • Welche heimischen Pflanzen und Tiere gibt es?
  • Wie verläuft die Sonne?
  • Wo ist (Halb-)Schatten?
  • Welche Art von Boden ist vorhanden?

Folgende Elemente und Funktionen sind essenziell in der Permakultur:

  • Mischkultur und Fruchtfolgen als integrierte Anbaumethoden – verschiedenste Pflanzen unterstützen sich, schützen sich gegenseitig (vor Krankheiten und Schädlingen), profitieren voneinander, koopieren miteinander (Bäume über Pilzgeflechte) und schonen sowie erhalten die Bodenqualität
  • die wechselseitigen Beziehungen von Pflanzen, Tieren und dem Menschen
  • Unterstützung der Artenvielfalt, indem du zum Beispiel Nützlinge angesiedelst
  • Kompost als Düngerquelle, Lebensraum und Abfallverwerter
  • Pflanzen zur Blüte kommen lassen, sodass sie sich selbst aussäen (samenfestes Saatgut)
  • einzelne Abschnitte des Gartens einfach sich selbst überlassen / Wildnis
  • Boden nicht umgraben, nur minimal mit einer Spatengabel bearbeiten, mulchen (schont die Bodenfruchtbarkeit, schützt vor Erosion, erhält die Bodenstruktur und Welt der Mikroorganismen)
  • mehrjährige Nutzpflanzen etablieren, dadurch auch weniger Beikraut
  • stets mulchen, Boden nicht unbedeckt lassen
  • funktionelle Zonen in großen Gärten gestalten: Aufteilung nach Intensität des Arbeitswege (tägliche Nutzung und Pflege bis hin zu zeitlich begrenzter Nutzung und Pflege)
  • ohne Chemie beziehungsweise synthetische Dünger arbeiten
  • multifunktionale Elemente einbauen, zum Beispiel Stachelbeergewächse sowohl als Windschutz, Unterschlupf für verschiedenste Lebewesen und Nahrungsquelle einpflanzen
  • wenig Abfall erzeugen und Material wiederverwenden (Laub oder Rasenschnitt als Mulchschicht verwenden, kompostieren, das Grün von Karotten, Roter Bete in der Küche verwenden)
  • ressourcenschonend arbeiten, zum Beispiel Regenwasser nutzen
  • wenig Konsum durch die eigene, regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln

Im besten Fall kann immer irgendwo was geerntet werden im Jahr.

Warum ist die Artenvielfalt für dich wichtig und wie kannst du sie fördern?

Erst durch das Zusammenspiel verschiedenster Lebewesen ist die Natur im Gleichgewicht und werden wichtige Lebensvorgänge aufrechterhalten – jede Tier- und Pflanzenart ist ein Rädchen im Uhrwerk der Natur.
Genau das macht der Mensch immer wieder und stärker kaputt. Indem wir die Umwelt zerstören, zerstören wir auch uns selbst.
Im Anbau beispielsweise vertreiben Pestizide, Insektizide, Chemiedünger und Monokulturen Insekten, Vögel und Kleintiere.

In der Stadt

Auf kleinem Raum

Einzelne Elemente der Permakultur kannst du auch mit wenig Platz umsetzen:

  • Kräuterschnecke
  • vertikaler Anbau auf Balkonen, Pflanzen „stapeln“, Höhe und Tiefe nutzen
  • Wurmfarm
  • Kartoffelturm
  • Hügelbeet
  • Baumscheiben im Sinne der Mischkulturmethode bepflanzen
  • Seedbombs verteilen
  • Insektentränken, -hotels, Nützlingshäuser


     

Fotos: Katarina Wollherr (2)

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