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Licht- und Dunkelkeimer, Warm- und Kaltkeimer
Garten-Lexikon

Einfach erklärt: Licht- und Dunkelkeimer, Warm- und Kaltkeimer

Klingt verwirrend? Dahinter steckt aber – wie in allem, das Mutter Erde macht – Logik und Sinn. Wir bringen dir näher, was die Begriffe bedeuten und inwiefern es in der Praxis für deine Anzucht und Aussaat wichtig ist.

Bedingungen

Keimung

Verschiedene Faktoren müssen stimmen, damit ein Samen mit der Keimung beginnt: generell ausreichend Sauerstoff und genug Feuchtigkeit – und zudem Licht oder Dunkelheit, Kälte oder Wärme. Erst dann erhält er das Signal: Nun ist die Zeit reif zur Keimung.

Hell oder dunkel?

Lichtkeimer vs. Dunkelkeimer

Im Regelfall gilt, dass kleine, feine Samen eher zu den Lichtkeimern gehören, große Samen eher zu den Dunkelkeimern.

Lichtkeimer

Lichtkeimer benötigen für die Entwicklung Sauerstoff, Feuchtigkeit und – richtig: vor allem Licht. Bestimmte Proteine in der Pflanze reagieren auf Licht und geben den Impuls zum Keimen. Dunkelheit hemmt die Keimung.

Kräuter- und Salatpflanzen haben meist kleinere Samen mit nur wenigen Nährstoff- und Energievorräten. Für das erste Wachstum reicht es aus, aber dann möchten die Samen möglichst einfach an Energie von außen – also Licht – gelangen. Sind sie gar nicht oder nur mit etwas Erde bedeckt, haben sie es nicht schwer, sich zum Keimling zu entwickeln.

In der Praxis: Dein Saatgut drückst du nur leicht in die Erde. Je nach Sorte werden die Samen mit einer dünnen Schicht Sand oder auch gar nicht bedeckt. Ganz genaue Angaben zu deiner jeweiligen Sorte befinden sich auf den Saatguttüten.

Dunkelkeimer

Dunkelkeimer mögen es nebst Sauerstoff und Feuchtigkeit – große Überraschung: dunkel.
Das Saatgut kann mit einem bis mehreren Zentimetern Erde bedeckt werden, sodass kein helles, kurzwelliges Licht mehr an die Samen gelangen kann. Dieses Licht hemmt die Keimung. Allerdings benötigen Dunkelkeimer für die Entwicklung zumindest langwelliges Licht, welches wohl Erde durchdringen kann. Ganz ohne geht es eben doch nicht.

Gemüsepflanzen, die Fruchtkörper ausbilden wie Paprika, Gurke oder Kürbis, können in ihren großen Samen viel Energie und Nährstoffe speichern. Das reicht lange für die erste Wachstumsphase aus, damit die Keimlinge stark werden und tief aus der Erde bis an die Oberfläche wachsen können. Sie müssen nicht ganz so schnell an Energie von außen gelangen.

In der Praxis: Dein Saatgut drückst du tiefer in die Erde hinein. Je nach Sorte werden die Samen mit einem bis mehreren Zentimetern Erde bedeckt. Ganz genaue Angaben zu deiner jeweiligen Sorte befinden sich auf den Saatguttüten. Eine Faustregel besagt: Das Saatkorn doppelt so tief in die Erde geben, wie es groß ist.

Warm oder kalt?

Warmkeimer vs. Kaltkeimer

Manche Samen keimen nach einer längeren Kältephase, andere nach einer längeren Wärmeperiode. So steuert die Natur, dass jede Pflanze zur richtigen Zeit keimt, um sich dann ihren Bedürfnissen entsprechend entwickeln zu können.

Beispielsweise gehört die Paprikapflanze zu den Warmkeimern. Sie keimt erst nach einer längeren Wärmeperiode im Frühling, damit sie dann bei Höchsttemperaturen im Sommer (er)wachsen (wird) und Fruchtkörper ausbilden kann. Würde sie – entgegen ihrer Keimhemmung bei Kälte – im Winter keimen, erführe sie dann nicht die Wärmeperioden, die sie zum Wachstum und zur Reifung der Fruchtkörper benötigt.

In der Praxis: Beginne nicht zu früh mit der Anzucht und Aussaat. Die Temperaturen sollten einigermaßen passen, damit du auch Erfolg mit deinen grünen Zöglingen hast.

Warmkeimer

Die meisten Kräuter- und Gemüsesorten gehören zu den Warmkeimern. „Warm“ beginnt in diesem Kontext bei mindestens 5 Grad Celsius – einige Pflanzen benötigen zum Keimen eine Wärmeperiode von über 5 Grad Celsius, viele andere wie Tomaten oder Basilikum eine Wärmeperiode von 16 bis 24 Grad Celsius.

Kaltkeimer

Kaltkeimer benötigen eine längere Kältephase nahe am Gefrierpunkt beziehungsweise von 0 bis 5 Grad Celsius. Schnittlauch, Schnittknoblauch und die meisten Feldsalatsorten gehören beispielsweise eher zu den Kaltkeimern.

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