Damit sie länger wachsen und gedeihen können, gibst du bestimmten Gemüsesorten mit der Anzucht einen kleinen Zeitvorsprung. Am Ende beschenken sie dich mit einem Ertrag, der sich sehen und schmecken lassen kann. Wir zeigen dir, wie das Ganze funktioniert.
Auf geht's!
Im Frühjahr kannst du bestimmte Gemüsepflanzen bereits keimen und zu Jungpflanzen heranwachsen lassen. Warum? So gibst du den Pflanzen mehr Zeit zum Wachsen und Entwickeln der großen Fruchtkörper.
Wenn man diese Gemüsepflanzen erst dann draußen aussät, wenn es warm genug ist, haben sie für die Ausbildung ihrer großen Fruchtkörper nur verhältnismäßig wenig Zeit.
Durch die Anzucht im Frühjahr wird die Vegetationsperiode verlängert und die Erträge sind meist ergiebiger.
Hintergrund: Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini, Kürbisse und Paprika haben ihren Ursprung in Gebieten mit langen Wärmeperioden, wie zum Beispiel im Mittelmeerraum, in Mittel- und Südamerika.
Für ein gutes Wachstum und ergiebige Erträge in unseren Breitengeraden hilft es, möglichst ähnliche Bedingungen zu schaffen. So bietet sich die Anzucht im Frühjahr an einem kontinuierlich warmen Standort an.
Im Vollfrühling und Frühsommer ist die Außentemperatur dann hoch genug, um die grünen Zöglinge nach draußen zu pflanzen.
Gemüsepflanzen mit langer Kulturdauer, die große Fruchtkörper ausbilden, wie zum Beispiel Paprika, Zucchini, Tomaten, Melonen, Auberginen oder Kürbisse.
Die Kulturdauer beinhaltet alle Phasen von der Aussaat bis zur Ernte: die Keimung, Bildung von Blüten- und Fruchtansätzen und die Entwicklung von Früchten.
Je nach Region und Pflanzensorte kannst du im Vor-, Erst- oder Vollfrühling mit der Anzucht starten.
Je nördlicher du wohnst, desto später startet der Frühling und desto später beginnt die Anzucht.
Generell ist auf der Saatgut-Tüte angegeben, in welchem Zeitraum genau sich die Anzucht der jeweiligen Pflanzensorte empfiehlt. Sorten mit kurzer Keimdauer – diese ist auch auf den Tüten angegeben – sollten nicht zu früh im Frühling vorgezogen werden, denn sonst haben sie schnell keinen Platz mehr und müssen noch viel zu lange auf den Umzug ins Freie warten.
Welche Aussaat-Zeiträume sich für unsere Rankwerk-Saaten anbieten, erfährst du natürlich auf den Tüten oder auch hier.
Drinnen eignet sich ein Platz auf einer Fensterbank mit viel Lichteinfall – am besten sind südlich ausgerichtete Fenster. Falls das noch nicht ausreicht, gibt es zur Unterstützung sogenannte Pflanzenlampen oder -lichter im Handel zu kaufen.
In südlicheren Regionen können erste Pflanzen im (beheizten) Gartengewächshaus oder im Frühbeet vorgezogen werden.
Essenziell: Es muss hell genug und gleichmäßig warm sein (zwischen 20 und 26 Grad Celsius).
Frische Anzuchterde ist zum Vorziehen von Pflanzen optimal – aufgrund eines höheren Sand-Anteils ist sie nährstoffärmer als Pflanzerde, damit die Keimlinge möglichst schnell starke Wurzeln bilden und sich nicht auf der faulen Haut ausruhen.
Ob selbst gemacht, hervorgekramt oder gekauft – als Anzuchthilfen eignen sich:
Für viele Gemüsesorten ist die Anzucht sowieso nicht so sinnvoll – beispielsweise können Mangold, Möhren oder Rote Beete im Erst-, Vollfrühling und Sommer schon direkt ausgesäet werden.
Alternativ kannst du auch Jungpflanzen kaufen und direkt einpflanzen.