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Eine Nahaufnahme von zwei Händen, die einen entwurzelten Setzling halten, der mit Erde bedeckt ist und dessen Wurzeln frei liegen
Garten-Lexikon

Was ist eine gute Erde? Die unterschiedlichen Erden

Im ersten Teil haben wir dir einen kurzen Einblick in das Thema Erde und Bodenbiologie gegeben. Dort wurden die Bestandteile einer Erde erläutert. Im zweiten Teil gehen wir auf die unterschiedlichen Erden ein und welche fürs Gärtnern relevant sind. Außerdem gibt es noch eine Erklärung dazu, wieso torfreie Erden Klimaretter sind und welche Rolle die "Terra Preta" für deine Pflanzen spielen kann.

Die unterschiedlichen Erden

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Anzuchterde

Die sogenannte Anzuchterde benötigt man, wie der Name bereits verrät, für die Anzucht oder für Kräuterbeete. Der größte Unterschied zwischen Anzuchterde und „normaler“ Erde liegt hauptsächlich im Anteil des Sandes.

In Anzuchterden ist der Sand-Anteil deutlich höher, um den Nährstoffgehalt in der Erde zu verringern. Keim- und Setzlinge benötigen gerade am Anfang ihres Daseins wenig Nährstoffe. Zu viele Nährstoffe können in dieser Phase häufig zu Krankheiten führen. Zusätzlich speichert der Sand in der Erde die Wärme der Sonne besser und gibt diese Wärme an die Pflanze ab.

Die Zusammensetzung einer Anzuchterde ist auch hervorragend für Kräuter geeignet. Die meisten Küchenkräuter, die wir anbauen, bevorzugen kargere und sandige Böden. 

Der Alleskönner

Pflanzerde

Im Gegensatz zur Anzuchterde hat eine Pflanzerde deutlich mehr Nährstoffe. Das Mischverhältnis ist so angepasst, dass die Erde im Regelfall etwas gröber ausfällt und zusätzlich mehr Humus bzw. Dünger enthält.

Pflanzen im fortgeschritten Wachstumsstadium benötigen mehr Nährstoffe, um zu wachsen. Die gröbere Struktur erhöht das Porenvolumen, so können die Wurzeln besser atmen und Wasser in der Erde halten.

Du kannst getrost auf alle Spezialerden verzichten, denn die Pflanzerde ist der Alleskönner unter den Erden und funktioniert für die meisten Pflanzen in deinem Beet hervorragend.

Mit torffreier Erde gegen den Klimawandel

Egal auf welche der beiden Erdentypen du zurückgreifen möchtest, achte immer darauf, dass die Erde ohne Torf gemischt worden ist. Torf wurde und wird vielen Erden beigemischt, da er wie eine Art Schwamm funktioniert und das Wasser hält und einen guten Humusersatz liefert.

Wenn man nur diesen Aspekt betrachtet, dann müsste jeder Gärtner auf Torferden zurückgreifen, da sich die Pflanzen in Torf pudelwohl fühlen. Leider gibt es bei dem Thema Torf auch noch einen anderen, sehr gravierenden Aspekt: beim Abbau von Torf werden Moore zerstört.

Moore sind nicht nur einzigartige Biotope, die vielen Tieren ein Zuhause bieten, sondern sie speichern CO2. Beim Abbau des Torfes wird das CO2 freigesetzt, steigt in die Atmosphäre auf und befeuert zusätzlich den Klimawandel. Es gibt mittlerweile einige gute Ersatzstoffe wie z.B. Rindenmulch, der die Funktion des Torfes in der Erde gut übernehmen.

Wellness für die Pflanzen

Terra Preta - Wundererde aus dem Amazonasgebiet

Wenn du deinen Pflanzen was besonders Gutes tun möchtest, also das "Wellnessprogramm der Erden", dann greife zu einer Terra Preta Erde. Diese Erde ist eine von Menschen hergestellte Erde, die ihren Ursprung im Amazons Gebiet hat. Um die Böden langfristig fruchtbar zu machen, haben die indigen Völker schon vor mehreren hunderten Jahren ihr organischen Abfälle mit Holzkohle gemischt und kompostiert. Die daraus entstehende Erde hat eine schwarze Färbung (daher der Name Terra Preta). Diese sorgt für besonders kräftige Pflanzen und erzeugt eine langanhaltende Bodenfruchtbarkeit.

Ein weiterer toller Nebeneffekt: Die Pflanzenholzkohle ist CO2, welches in die Erde gebracht wird. Terra Preta ist also ein CO2 Speicher und damit ein kleiner Schritt Richtung Klimaschutz.

Buchempfehlung : „Terra Preta“ von Ute Scheub, Haiko Pieplow und Hans-Peter Schmidt.

Die wichtigsten Fakten über Erde zusammengefasst

Wenn du das nächste Mal eine Erde kaufen möchtest, dann achte auf Dinge:

  • Deine Erde sollte eine Bio-Erde sein, damit du dir keine Herbizide und Pestizide ins Beet holst
  • Deine Erde sollte nach Waldboden riechen
  • Spezialerden sind nur selten nötig. Eine Anzucht- und eine Pflanzerde reicht für die meisten Zwecke aus
  • Torffrei sollte deine Erde sein, denn damit leistest du einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz

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