Hast du samenfestes Saatgut übrig, frisch gesammelt oder nicht ausgesät? Mit diesen Tipps zur Lagerung hältst du die Keimfähigkeit der Samenkörner noch lange hoch.
Die kleinen Schätze richtig aufbewahren
Um dein Saatgut so zu lagern, dass du im nächsten Jahr oder noch viel länger gut davon hast, achtest du am besten auf folgende Bedingungen.
Ort
Generell gilt: Der Platz, an dem du dein Saatgut aufbewahren möchtest, sollte möglichst kühl, dunkel und trocken sein! Optimal wäre eine Temperatur um die 10 Grad Celsius oder weniger.
Lichtundurchlässige Plätze sind essenziell, damit die Keimfähigkeit des Saatguts möglichst lange hoch bleibt – ob im Vorratsraum, in einer Papiertüte, Kiste oder im Wandschrank.
Keller und Dachböden eignen sich nicht – in Kellern ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, auf Dachböden schwankt die Temperatur zu sehr.
Wähle einen Ort in der Wohnung oder dem Haus, auf den die Bedingungen am meisten zutreffen.
Gefäß
In luftdichten, verschlossenen Behältnissen, wie zum Beispiel Schraubgläsern, Metallboxen oder Einweckgläsern, wird die Keimfähigkeit am längsten bewahrt.
Rankwerk-Saatgut kann in der Tüte bleiben, sofern diese noch nicht geöffnet wurde. Ist die Tüte angebrochen, kannst du das trockene Saatgut mitsamt oder ohne Tüte in ein luftdichtes, verschlossenes Behältnis geben.
Das Saatgut muss komplett trocken sein, wenn du es aufbewahren und lagern willst. Ansonsten droht Schimmelbildung!
Der Sinn des Ganzen
Die Keimfähigkeit des Saatguts wird bei optimaler Lagerung lange erhalten. Jeder Samen trägt Ressourcen für einen optimalen Start in das Wachstum in sich. Diese Ressourcen halten aber nicht für immer. Sie bauen sich nach und nach ab. Diesen Prozess kannst du allerdings mit einer optimalen Lagerung des Saatguts verlangsamen.
Die Keimfähigkeit sinkt mit der Zeit in jedem Fall: Kräuter-Saatgut hält bei richtiger Aufbewahrung meist bis zu zwei, drei Jahre, Gemüse-Saatgut mehrere Jahre.
Keimfähigkeit testen
Wenn du nicht weißt, wie alt dein Saatgut ist oder ob es richtig aufbewahrt wurde, kannst du einfach einen Test zur Prüfung der Keimfähigkeit machen: Dazu ein paar angefeuchtete Saatkörner auf feuchtem Küchen- oder Filterpapier ausstreuen. Bei Lichtkeimern, wie Kopfsalat oder Basilikum, große Einweckgläser überstülpen, damit sich die Luft über der Saat leichter erwärmen kann. Bei Dunkelkeimern, wie Radieschen oder Feldsalat, eine dunkle Papiertüte überstülpen.
Wichtig in beiden Fällen: Das Saatgut stets feucht halten. Nach Ablauf der regulären Keimzeit siehst du, ob und wie viele Keimlinge sich aus den Saatkörnern gebildet haben – was wiederum darauf schließen lässt, wie es um die Keimfähigkeit bestellt ist und ob du das Saatgut weiterverwenden kannst.
Hat ein Großteil oder mindestens die Hälfte gekeimt, kann normal ausgesät werden. Haben nur wenige gekeimt, solltest du diese Samen dichter aussäen, um zumindest einige Keimlinge zu erhalten. Hat nahezu kein Samen gekeimt, kannst du das Saatgut nicht mehr verwenden.